Lichtspiele Reichshalle

(Gloria-Theater)

Inhaber: Willy Giebe

Wermingser Straße 36


Auszug aus: Marcus Kiel, Stadt Iserlohn (Hrsg.), Ein temporäres Denkmal zur Erinnerung an jüdisches Leben in Iserlohn, Katalog zur Ausstellung 20. August bis 17. September 2000, Alter Rathausplatz Iserlohn. Die Artikel über die jüdischen Geschäfte in der Wermingser Str. wurden verfasst von Götz Bettge, Archivar der Stadt Iserlohn.

Der aus Einbek stammende Willy Giebe erwarb 1928 die REichshallen-Lichtspiele. Im Mai 1938 erfolgte die Umbenennung in den zuletzt gebräuchlichen Namen "Gloria-Theater". Giebe besaß bereits seit 1918 das Veranstaltungs- und Kinogebäude "Schauburg", Iserlohns größtes und vornehmstes Lichtspielhaus.
Wegen "jüdischer Versippung", Giebe war mit einer Jüdin verheiratet, wurde er 1937 gezwungen, beide Häuser zu verkaufen. Seine Frau Martha, geb. Anspacher, wurde im Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Nach zwischenzeitlicher Beschlagnahmung durch die Besatzungsstreitkräfte wurden beide Häuser zu Beginn der 50er Jahre zurückübertragen.