Stolpersteine in Iserlohn



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Es gibt seit einiger Zeit eine Initiative in Iserlohn, die das Projekt STOLPERSTEINE des Künstlers Gunther Demnig nach Iserlohn geholt hat. Die Initiative wird getragen von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern verschiedener Iserlohner Schulen und von weiteren Institutionen aus Iserlohn.

Was sind Stolpersteine?

Die "Stolpersteine" sind 10x10 cm große Messingplatten, auf denen die Daten der im Holocaust umgebrachten Menschen eingraviert werden. Diese kleinen Platten werden dann auf dem Bürgersteig vor dem Haus, in dem diese Menschen gewohnt und gelebt haben, so eingelassen, dass diese eine ebene Fläche mit dem Bürgersteig bilden. Es handelt sich sozusagen um symbolische Stolpersteine. Seit 1990 sind über 7000 Stolpersteine in 127 Städten, darunter jetzt auch Iserlohn, verlegt worden. Meistens wurden Steine zum Gedenken an ermordete Juden, aber auch zum Gedenken an andere Verfolgte des Naziregimes verlegt.


Wir wollten aber nicht nur die Stolpersteine mit dem Künstler zusammen verlegen, sondern auch mehr über das Schicksal einiger jüdischer Familien aus Iserlohn wissen. Inzwischen recherchieren einige Schulen, bzw. Schülerinnen und Schüler, über die Geschichte und das Schicksal einiger jüdischer Familien, die vor 1945 in der Wermingser Straße und am Alten Rathausplatz wohnten oder Geschäfte betrieben.



In Iserlohn wurden am 19. Januar 2006 dreizehn Stolpersteine verlegt:

Alter Rathausplatz Nr. 14: Familie Mosbach
  • Julius Mosbach, geb. am 14.11.1881 in Hohenlimburg
    gestorben am 14.11.1941 in Suttrop II an den Folgen der Reichspogromnacht
  • Helene Mosbach geb. Heymann, geboren am 9.11.1890 in Geldern
    vermisst in Polen (Zamocz, Lublin)
  • Gretel Mosbach, geb. am 26.10.1926 in Geldern
    vermisst in Polen (Zamocz, Lublin)
  • Liesel Lion, geb. Mosbach, geb. am 03.08.1921 in Geldern
    vermutlich ermordet in Auschwitz
  • Wermingser Straße Nr. 2: Familie Wertheim/Gompertz
  • Julie Wertheim geb. Jungbluth, geb. am 05.03.1880
    in Auschwitz ermordet im Oktober 1944
  • Ernst Gompertz geb. am 07.09.1886
    in Auschwitz ermordet im Februar 1943
  • Alice Gompertz, geb. Wertheim, geb. am 05.12.1899
    in Auschwitz ermordet im Februar 1943
  • Lotte "Emma" Gompertz, geb. am 23.08.1929 in Iserlohn
    in Auschwitz ermordet im Febraur 1943
  • Wermingser Straße Nr. 15: Sally und Bertha Becker
  • Bertha Becker geb. Meyer, geb. am 18.06.1882
    am 28.04.1942 nach Polen deportiert
  • Sally Becker, geb. am 17.06.1875
    am 28.04.1942 nach Auschwitz deportiert
  • Wermingser Straße Nr. 27: Familie Waldbaum
  • Erich Waldbaum, geb. am 01.03.1898
    am 28.04.1942 nach Polen deportiert
  • Irma Waldbaum, geb. Gollowitsch, geb. am 24.02.1914
    am 28.04.1942 nach Polen deportiert
  • Gerda Waldbaum, geb. am 15.12.1935
    am 28.04.1942 nach Polen deportiert


  • Bilder von der Verlegung und der Projektpräsentation am 19.01.2006 um 16.00 Uhr im Rathausfoyer.


    Die Patenschaft für einen Stolperstein kostet 95 Euro. Wer sich an der Patenschaft eines Stolpersteins beteiligen möchte, kann sich bei den Initiatoren melden oder einen Betrag direkt auf das Spendenkonto für die Stolpersteine (geführt von der Ev. Akademie)einzahlen:
    KD Bank eG, BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 2000 3000 23
    Wichtig ist das Kassenzeichen mit anzugeben: 200/5930.43.2200.
    Falls eine Spendenbescheinigung gewünscht wird, bitte auf der Überweisung den Namen und die Adresse vermerken.

    Falls Sie Fragen zu dieser Inititiative haben oder sich beteiligen möchten oder wenn Sie uns helfen können, etwas über die Zeit vor und nach der Deportation der jüdischen Familien in Erfahrung zu bringen, dann möchten wir Sie bitten, sich bei den unten genanten InitiatorInnen zu melden. Eine genaue Projektbeschreibung finden sie hier.



    Diese Initiative wird von folgenden Personen und Institutionen getragen bzw. begleitet:



    Die Recherche über das Schicksal der jüdischen Familien kann auf vielen Wegen erfolgen. Der erste wird wohl immer ins Archiv der Stadt Iserlohn führen. Schüler/innen, die in Kleingruppen im Archiv recherchieren möchten, sollte sich bitte vorher telefonisch unter 02371/217-1920 oder -1921 oder -1922 anmelden.
    Hilfreich bei der Recherche kann natürlich auch das Internet sein. Einige wichtige Internet-Adressen sind hier zu finden.



    Die Initiative "Stolpersteine für Iserlohn zeigte die Ausstellung
    "Der Alltag jüdischer Kinder während des Holocaust"
    Eine Ausstellung der Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem
    vom 01.09. bis 19.09.2005 in Iserlohn





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